Eveline Lüscher, die Gründerin vom Kurs Y.E.S. STARKE MÄDCHEN® hat uns erklärt wieso unsere Töchter starke Frauen mit guter Selbstachtung als Vorbilder brauchen und uns ihre fünf Schlüssel für ein zufriedenes und erfülltes Leben verraten:

1. Dank Bewegung mehr Emotionen

Der einfachste Schlüssel für Zufriedenheit im Leben ist die tägliche Bewegung.

Egal welcher Art. Such dir etwas, das dir Spass macht: Jogging, Mini-Trampolin, ein Yoga-Sonnengruss, ein Familientanz am Sonntagmorgen im Pyjama. Zudem:  Schüttle dich, wann immer möglich, zu toller Musik. Denn Schütteln wirkt Wunder; bringt deine Blockaden in Bewegung, löst festgehaltene Energie und wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus. Zudem: Dein Gedankenkarussell beruhigt sich und du kommst zurück in die Verbindung zu deinen Gefühlen.

Bewegungssequenzen von zehn Minuten, z.B. jeden Morgen als fixes Ritual, sind viel effektiver als einmal pro Woche einen Marathon zu absolvieren.

Wenn du persönlich oder mit deinem Team vor einer Herausforderung stehst und nicht weiter weisst, können lange Spaziergänge weiterhelfen. Du verlierst keine Zeit. Im Gegenteil. Ich habe selber erlebt wie viele Sitzungen am Tisch keine Lösung bringen, aber ein einziger dreistündiger Spaziergang in eisiger Kälte am Zürichsee bei allen für klare Entscheide sorgte.

Lass die Arbeit liegen, und vertraue deinem Unterbewusstsein. Es arbeitet weiter, auch wenn du nichts tust.

Ein Gedanke für alle selbständigen Mütter, die spät in der Nacht ihre Zeit am PC verbringen: Achte darauf, dass du deinen Serotoninspeicher (Glückshormon) nicht nur mit dem künstlichen Blaulicht des Computers auffüllst. Dies ist nämlich die Erklärung, warum wir von dieser Maschine (und Schokolade) so schnell süchtig werden. Bewegung schüttet viel mehr Serotonin aus, und es könnte sein, dass dies dich und deine Familien längerfristig glücklicher macht.

2. Wahl der Gedanken:

Eine alte Indianerin sitzt mit ihrer Enkelin am Lagerfeuer und erzählt folgende Geschichte:

„In jedem von uns tobt ein Kampf zwischen zwei Wölfen. Der eine Wolf ist böse. Er kämpft mit Neid, Eifersucht, Gier, Arroganz, Selbstmitleid, Lügen, Überheblichkeit, Egoismus und Missgunst.

Der andere Wolf ist gut. Er kämpft mit Liebe, Freude, Frieden, Hoffnung, Gelassenheit, Güte, Mitgefühl, Grosszügigkeit, Dankbarkeit, Vertrauen und Wahrheit.“

Das kleine Mädchen schaut eine Zeitlang ins Feuer, dann fragt sie:

„Und welcher der beiden Wölfe gewinnt?“

Die alte Indianerin schweigt.

Nach einer Weile antwortet sie:

„Der, den du fütterst.“

Sei dir bewusst, dass du in jedem Moment die Wahl hast, welchen Wolf du fütterst. Willst du mit der goldenen oder mit der schwarzen Brille in dein Leben schauen? Willst du entdecken, wie viel Gutes in deiner aktuellen Situation ist? Willst du dich als Opfer fühlen und jammern, obwohl du weisst, dass es nichts bringt? Nur du kannst dich ändern. Wie du dich fühlst, ist deine Entscheidung. Du bist jederzeit frei, einen neuen Entscheid zu fällen, wie du über eine Sache denkst. Bin ich zu 100 Prozent sicher, dass es wirklich so ist? Dieser Satz in deinem Handgepäck kann dich wieder zurück in deine Selbstermächtigung bringen.

Wir haben immer beide Wölfe in uns. Es braucht Training, wie bei einem Muskelaufbau um immer wieder das Bewusstsein zu erlangen, worauf man seine Aufmerksamkeit gerade lenkt. Wenn wir also glücklich sein wollen, dann müssen wir bewusst jeden Tag nach Positivem Ausschau halten und so unsere positiven Gefühle stärken. Wir schalten im Dunkeln die Taschenlampe an und beleuchten die positiven Sachen in unserem Leben. Worauf man sich konzentriert, das wächst!

Tipp: Führe ein Dankbarkeitstagebuch. Dankbarkeit zu praktizieren ist die einfachste Mediation. Schreibe einen Monat lang jeden Tag fünf Sachen auf, wofür du dankbar bist. Du wirst staunen, wie reich du bist. Diese Übung kann man wunderbar auch mit Kindern vor dem Einschlafen durchführen!

3. Stärke kommt von Innen!

Äussere Stärke kommt von innerer Stärke. Aber was machen wir Frauen für unsere innere Stärke? Ein Effekt unserer Emanzipation war leider, dass viele Frauen sich immer mehr den Männern angeglichen haben. Unser Kopf ist stark, Gefühle sind eine Schwäche. Die starke Betonung von Verstand in unserer Gesellschaft und leider immer noch allzu oft auch im Schulsystem, ist nicht hilfreich für unsere urweiblichen Energien. Eine gute Freundin und Hausgeburts-Hebamme erzählte mir ein erschreckendes Phänomen:

„Wenn die jungen Frauen versuchen zu entspannen, wissen viele nicht mehr wie das geht. Sie gehen dann in den Kopf und versuchen das zu machen, was sie darüber gelesen haben.“

Gerade da wird ersichtlich, wie wichtig es ist, Mädchen schon in frühen Jahren zu befähigen, ihre tiefe Intuition die sie beim Start in dieses Leben mitbringen, zu bewahren.

Wer von uns spürt noch seine weiblichen Schätze während des monatlichen Zyklus? Wer leidet nur noch an PMS? Notiere mal während den nächsten Monaten deinen Zyklus, deine Stimmungen und deinen Energiehaushalt in einem Kalender.

Gibt es wiederkehrende Rhythmen?

Die meisten Frauen, fühlen sich in der ersten Zyklushälfte energiegeladen, haben Ideen und sind kreativ. In der zweiten Zyklushälfte erleben viele einen vermehrten Wunsch nach Ruhe, in sich gekehrt sein. Unsere Arbeitsplätze sind leider (noch) nicht diesen Bedürfnissen angepasst.

Ein Bekannter der in der Slovakei über die weiblichen Hormone forscht, hat mit seinem Freund, CEO von Quadrant Plastics, ein Experiment am Arbeitsplatz gewagt: Die Frauen haben die Möglichkeit an einem Tag pro Monat um die Menstruation herum frei zu nehmen. Sie dürfen Ihre Arbeitszeit passend zum Zyklus einteilen, sofern es die Arbeit erlaubt. Sie werden geschult, Ihre Effizienz in respektvollem Umgang mit ihrem Zyklus zu steigern. Fazit: Leistungssteigerung der Firma! Von den Frauen und Vorgesetzten grössere subjektiv empfundene allgemeine Qualitätsverbesserung.

Selbständige Frauen: Wagt mal den Versuch. Teilt eure Projekte wenn möglich nach Themen ein, die zu eurem Zyklus passen. Frauen die eng zusammen arbeiten haben oft den gleichen Zyklus. Tauscht euch aus, überlegt, wie ihr euer Business planen könnt. Was ihr braucht, um euch auch in der zweiten Hälfte zu nähren. Oder wenn ihr azyklisch unterwegs seid, toll! Teilt eure Aufgaben entsprechend eurem Energiehaushalt ein! Und schaut, wie sich eure Energie, wenn sie denn wieder da ist um ein vielfaches verdoppelt hat.

Schreibt mir eure Erlebnisse! Ich würde mich freuen, mit euch forschend stärkend unterwegs zu sein!

So viele unserer Kräfte und Stimmungen sind hormonell gesteuert. Geben wir Acht auf eine gute Balance. Ich schwärme für Seed Cycling. Kostengünstig und ohne Nebenwirkungen. Tag 1-13/14: nimm je einen Esslöffel geschrotete Sesam und Sonnenblumenkerne zu dir. Tag 14/15 -28: nimm je einen Esslöffel geschrotete Kürbiskerne mit Leinsamen. Diese Kerne sind Booster für dein Östrogen bzw. Progesteron und freue dich auf den Effekt, der sich nach ein paar Wochen in deinem Wohlbefinden einstellen wird.

4. Out of the Box

Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist! Henry Ford

Wie kannst du mutiger werden? Bewege dich einen Monat lang jeden Tag einmal aus deiner Komfortzone heraus. Fordere dich und deine Freundin heraus, in dem ihr euch jeden Abend eine SMS schreibt, was ihr getan habt um eurer Bequemlichkeitszone zu erweitern. Euer Mut-Radius wird sich erweitern. Dinge die schwierig waren, fallen plötzlich leicht. Und es macht Spass!

Als ich dieses Experiment mit einer Freundin vor vielen Jahren durchgeführte hatte, sang ich das erste Mal Karaoke und lernte den attraktiven Typen, der jeden Morgen an der Haltestelle stand, endlich kennen. Wir haben dies im coolen Zürich irgendwie verpasst, uns gleich zu Beginn anzulächeln. Ich habe einer älteren Dame ein Kompliment für ihre tollen Augen gemacht und sie gefragt, was ihr Rezept für diese schöne Ausstrahlung sei. Ich habe mich fürs Casting der Oper Carmen beworben, wo ich vortanzen musste, obwohl ich keine Latinazüge habe und nur der Schütteltanz mein Ding ist. Ich habe noch nie so viele Menschen kennengelernt und neue Erfahrungen gemacht, wie in diesen Monaten.

Das mit den alten Damen mache ich immer noch. Es ist inzwischen ganz leicht geworden. Und den Bus zu verlassen mit einem Lächeln auf dem Gesicht einer älteren Frau, ist ein wunderschönes Gefühl.

Ja, Gefühle! Mut zu Gefühlen! Zu zeigen, wer ich bin. Aber auch unangenehme Gefühle wahrnehmen. Alles, was da ist. Keine Ersatzhandlungen, die Angst, Trauer, Ärger wegdrücken. Mut haben, durch diese Gefühle durchzugehen. Im Vertrauen, dass sie sich auch wieder verändern, wenn man sie wirklich spürt. Ein wunderbares Buch, das ich sehr empfehlen kann: Safi Nidiaye, Herz öffnen statt Kopf zerbrechen.

5. Sei deine eigene beste Freundin

Schon in der Bibel steht: Liebe deinen Nächsten wie dich selber. Warum vergessen gerade Frauen den zweiten Teil dieses Satzes so gern? Nur wenn dein Herz voll ist, kann du davon auch etwas an andere geben. Was braucht dein Herz? Was hast du als Kind geliebt? Wie kannst du Momente im Leben schaffen, um dir Platz zu geben?

Verwechsle wahre Herzenswünsche nicht mit vermeintlicher Anerkennung für dein aufopferndes Verhalten. Es dankt dir niemand. Du weckst nur Schuldgefühle und nährst dein eigenes Ego, das dann enttäuscht ist, wenn die unausgesprochene Erwartung nicht erfüllt wird. Es ist nicht egoistisch, sich selbst als seine eigene beste Freundin zu wählen. („Man muss ja deswegen nicht die ganze Zeit selbstverliebt tun“, meinte ein 11 jähriges starkes Mädchen in unseren Y.E.S. STARKE MÄDCHEN®-Trainings.)

Sich abgrenzen können, um sich in dieser Zeit nähren zu können. Damit man wieder geben kann. Auch das ist wichtig. Und wenn Schuldgefühle kommen, hilft es sich bewusst zu machen, dass unsere Kinder alles von uns abschauen. Wie sollen sie also lernen zu ihren Bedürfnissen zu stehen, wenn es ihre Mama nicht kann? Wenn wir uns wünschen, dass sie nicht zum Spielball ihrer Freunde werden, sondern gut für sich selbst schauen können, nützt unser stärkendes Zureden nicht viel, wenn sie sehen, dass ihre Mutter nur für andere herumspringt. Und ja, gerade als Mutter und Frau fühlen wir, dass es viele Menschen gibt, die uns brauchen. Wählen wir gut und geben wir dort, wo wir geben von Herzen.

Und: Sich selber zu lieben, heisst alle seine Schwächen und Fehler, oder eben das, was man als diese sieht, vollkommen anzunehmen. Die goldene Brille nicht zu missbrauchen, um unangenehme Gefühle wegzudenken.

Wir sind alle auf dem Weg. Diese fünf Schlüssel sind Wegweiser, die in guten und schlechten Zeiten für uns da sind. In guten, um die unzähligen zauberhaften Momente des Alltags nicht zu verpassen. Und in schlechten Zeiten, um das Werkzeug zu haben, uns aus den Löchern auf unserem Weg in absehbarer Zeit wieder empor zu heben oder bestenfalls mit der Zeit um einige Löcher einen grossen Bogen zu machen.

Stärken wir uns darin gegenseitig!
 


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1 Kommentar

George · 16. Januar 2019 um 12:07

Bin keine Frau, erkenne aber einiges für mich selbst!

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